- isländische Sprache.
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Zusammen mit Färöisch und den westnorwegischen Mundarten bildet Isländisch die Gruppe der westnordischen Sprachen (altnordische Sprache); ihr Ursprung reicht in die Zeit der Besiedlung Islands (etwa 870-930) zurück; sie war zunächst eine Siedlungsmundart, wobei die Siedler aus dem westlichen Norwegen dominierten. Im Gegensatz zum Norwegischen, das sich seit dem 14. Jahrhundert stark wandelte, verharrte die isländische Sprache im Wesentlichen auf dem alten Stand. Die Veränderungen berühren fast nur die Aussprache und kleine Teile des Lautbestandes (z. B. Einfügung eines Sprossvokals zwischen Stamm und Endung, Dehnung alter Kurz- und Diphthongierung alter Langvokale); die Neuerungen spiegeln sich nur teilweise in der Orthographie wider. Die isländische Sprache ist die einzige germanische Sprache, die ihre mittelalterliche Struktur bewahrt hat. V. a. im 18. Jahrhundert war sie fremden, besonders dänischen Einflüssen ausgesetzt, doch wurde der Wortschatz immer wieder von fremden Überlagerungen gereinigt. Auch heute ist die isländische Sprache auffallend arm an Fremdwörtern. Zahlreiche Begriffe des modernen Lebens, der Wissenschaft und Technik werden durch isländische Wörter ausgedrückt. Die Schrift kennt folgende von der deutschen abweichende Zeichen: đ, Đ, þ, Þ (stimmhaftes oder stimmloses englisches th); æ Æ (wie deutsch ai).A. Jóhannesson: Isländ. etymolog. Wb. (1956);M. Pétursson: Lb. der isländ. Sprache (1980);E. Haugen: Die skandinav. Sprachen (a. d. Engl., 1984);
Universal-Lexikon. 2012.